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#9: Technik und Taktik in Glasgow, Teil 2

Technik und Taktik bei der Berufsfeuerwehr Glasgow in Schottland – in der 9. Episode zeigen wir euch alle beeindruckenden Details rund um Rettungsleine, Atemschutz, Strahlrohre, Pumpenbedienung und Überwachungskameras auf Feuerwehrfahrzeugen!

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Technik und Taktik in Glasgow (Schottland), Teil 2

In Glasgow werden hochwertige Hohlstrahlrohre verwendet. Die grünen Strahlrohre sind für Attack, also den Angriff gedacht, die bis zu 500 Liter pro Minute liefern. Die roten Strahlrohre sind für die Verteidigung gedacht und liefern bis zu 750 Liter pro Minute. Interessant ist, dass sie dies laut Robert mit nur einer Person bedienen bzw. halten.

Wir können uns meiner Meinung nach glücklich schätzen, dass wir in Österreich und Deutschland Storz-Kupplungen verwenden, da das in Schottland verwendete Kupplungssystem sehr umständlich wirkt und es männliche und weibliche Kupplungsstücke gibt. Die Schläuche werden hier üblicherweise nur einfach gerollt.

Verblüfft war ich, dass es keinen Verteiler im Fahrzeug gibt. Es gibt etwas ähnliches mit zwei Ausgängen. Warum? Es scheint, dass jede Löschleitung hier direkt von der Pumpe aus angeschlossen und bedient wird. Daher sind auch soviele Druckausgänge vorhanden.

Pumpeneingänge sind auch viele vorhanden, beispielsweise 3 Eingänge die meist von Hydranten versorgt werden. Das Rüstfahrzeug verfügt selbst über einen 2000 Liter Löschwassertank. Die Pumpe verfügt auch über einen fixen Zumischer für Schaum, jedoch nur für alle Ausgänge. Mitgeführt wird auch ein Schwerschaumrohr. Was auch auffällt ist dass es hier nahezu keine Befestigungsmöglichkeiten für manche Geräte und Armaturen im Fahrzeug gibt, also eher nur lose hinein gelegt.

Die Atemschutzüberwachung ist beim Maschinisten situiert. Jeder Atemschutzträger gibt seine Marke ab, auf der bereits der Flaschendruck steht. Die maximale Einsatzzeit wird über diesen Rechenschieber berechnet.

Leinen: eine wichtige Hilfe

Rettungsleinen werden in den sehr verwinkelten Schottischen Gebäuden sehr oft eingesetzt. Mindestens ein Beutel wird bei jedem Innenangriff mitgenommen. Meist geht ein Atemschutztrupp ins Gebäude und wirft die Leine beispielsweise aus dem ersten Stock ins Freie, um eine Löschleitung hoch zu ziehen. Laut Robert vereinfacht sich die Handhabung mit den Schläuchen dadurch erheblich. Eine Grundausrüstung zum Sichern und Retten von Personen ist auch vorhanden, wobei die Ausbildung hierzu sehr zeitintensiv ist.

Besonders interessant habe ich gefunden, dass die Feuerwehrfahrzeuge in alle Richtungen mit Kameras ausgestattet sind, die nicht nur die Einsatzfahrt filmen, sondern auch am Einsatzort. Für die Feuerwehrkräfte ist dies in Ordnung. Das Videomaterial kann zur Dokumentation vor Gericht beispielsweise bei Unfällen während der Einsatzfahrt, oder wenn Einsatzkräfte von Personen angegriffen werden, nützlich sein.